Meine Arbeitsweise - Dieter Wendel - ART
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Meine Arbeitsweise

Dieter Wendel

Meine Arbeitsweise

Die Einflüsse von Natur und Zeit, die Veränderungen bewirken, bestärken mich in meiner künstlerischen Arbeit. Die Zeit und deren Einflüsse schaffen ständig Neues – neue Farben, neue Formen. Diese neuen Strukturen, die oft fern von jeglicher Perfektion sind machen mich neugierig. Es ist ein sehr schönes Gefühl, diese Einzigartigkeit und Schönheit in meinen Bildern darzustellen.

Gekennzeichnet ist meine Arbeit durch den Augenblick, an dem mir etwas auffällt, meist angestoßen durch die Natur. In einem stillen Dialog mit mir kommt irgendwann der Punkt, an dem ich handele. Oft vergehen Wochen, manchmal Monate.

Zu Beginn eines Bildes weiß ich nur, welches Material ich einsetze. Formen und Farbigkeit entstehen langsam in mir und ergeben sich bei der Arbeit. Hierbei greife ich auch zu ungewöhnlichen Zusammensetzungen – etwa mit Erden, Lasuren und Zement.

Die Verwendung der unterschiedlichen Materialien und die Reaktion aufeinander geben neue, ungeahnte Effekte.

Meine Arbeiten sind nur bedingt kontrollierbar. Das Material allein bestimmt das Geschehen auf dem Bild.

Ich arbeite vorrangig mit Strukturmasse (wie z.B. Marmormehl, Sumpfkalk), die ich auf die Leinwand auftrage. Das Auftragen von Pigmenten und Beizen auf das noch feuchte Material bringt die erste Farbigkeit in das Bild. Die durch das Trocknen typische Rissbildung löst bei mir immer wieder Überraschungen aus. Diese Rissbildung in die weitere Gestaltung des Bildes aufzunehmen bedeutet für mich jedes Mal eine Herausforderung.

Oft macht das Material nicht das was es soll! Manchmal führt die Rissbildung zum Totalverlust des Bildes.

Meiner Frau sagte ich einmal, „Meine Bilder entstehen in meiner Einsamkeit“. Sie meinte, dass sich das sehr schlimm anhört. Aber es stimmt!

Dieter Wendel bei der Arbeit

Mein Material

Für mich ist das Material, mit dem ich arbeite, sehr wichtig. Ich versuche bei dem Einsatz meiner Materialien auch auf alte Vorgehensweisen zurückzugreifen.

Meine Keilrahmen bespanne ich selber. Hierdurch kann ich durch die unterschiedlichen Gewebe die Oberflächenstruktur beeinflussen. Grundiert werden die bespannten Keilrahmen dann mit einer Mischung aus Knochenleim, Champagnerkreide und Lithopone. Mit dem Mischungsverhältnis lässt sich die Saugfähigkeit des Untergrundes annähernd bestimmen. Diese Art der Grundierung wirkt sich sowohl auf das Haften der aufzutragenden Materialien als auch auf die Leuchtkraft der Farben aus.

Für die Strukturaufträge verwende ich, je nach Gefühl und gewünschtem Effekt, Marmormehl, Sumpfkalk und Rotband. Die Strukturmasse trage ich großflächig auf die Leinwand auf.

Für die Farbigkeit verwende ich reine, unverschnittene Pigmente. Nur unverschnittene Pigmente haben die Leuchtkraft und Intensität die ich für meine Arbeiten brauche.

Die Pigmente setze ich in Verbindung mit Öl, verschiedene Öle je nach Pigment, oder Wachs ein. Mit der Art des Öles (z.B. Leinöl oder Mohnöl) lässt sich die Leuchtkraft der Pigmente noch verstärken.

 

Für die erste Farbgebung puste ich auch oft die Pigmente auf die noch feuchte Oberfläche.

Farbauftrag und Farbabtrag sind bei der Fertigstellung meiner Bilder wichtig. Nach jedem Farbauftrag nehme ich an bestimmten Stellen einen gewissen Farbauftrag wieder von der Leinwand ab. In meinen Bildern mache ich zum Teil bis zu 25 Farbaufträge.

Farbpigmente
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